Bei all dem Fortschritt, den Menschen nicht vergessen
01.03.2024 von Joachim VolpertDie technologische Entwicklung schickt sich derzeit an, einen enormen Sprung nach vorne zu machen. Ein hoher Automatisierungsgrad, unterstützt durch künstliche Intelligenz ermöglicht "leane" Prozesse und weiter steigende Effizienz. Doch speziell im HR stellt sich irgendwann die Frage - und wo bleibt der Mensch? Sind WIR schon bereit dafür?
Berücksichtigen die Algorithmen, dass ein arbeitendes Elternteil, also ein FTE, wegen einer vom Kind mit nach Hause gebrachten Grippe morgen ausfällt? Wie bewertet man Kreativität, soziale Kompetenz und nicht in Zahlen messbare Skills? Wir dürfen bei all den Fortschritts- und Optimierungsgedanken den Menschen nicht vergessen.
Wie wäre ein Unternehmen ohne Menschen? Nehmen wir an, alle Positionen konnten durch Technik, sei es Robotik und/ oder KI besetzt werden. Beim Roboter kennen wir die Wartungszyklen, und wissen, wann dieser durch ein anderes, vermutlich leistungsfähigeres Modell ersetzt werden muss. Gleiches gilt für die IT. Sich verändernde Bedingungen können durch Informationen aus dem Netz analysiert, prognostiziert und frühzeitig berücksichtigt werden.
Das Unternehmen würde wie eine gut geölte Maschine funktionieren, wäre ziemlich berechenbar, aber auch erfolgreich?
“Ich muss verstehen, dass Unternehmen nicht nur betriebswirtschaftliche, sondern soziale Organismen sind. Die Zahlen kommen am Schluss, sind das Ergebnis sozialen Handelns oder psychologischer Wirkung. Ich muss wissen, dass ich als Manager Teil dieses Organismus bin” sagte bereits 2010 Thomas Sattelberger, damaliger Personalvorstand der Telekom.
Was meint die KI selbst dazu? Die populärste ist derzeit immer noch chatGPT. Diese meint auf die Frage nach KI im Personalwesen folgendes:
Künstliche Intelligenz (KI) kann in der Personalwirtschaft (auch als HR - Human Resources - bezeichnet) erheblichen Nutzen generieren, birgt aber auch einige Grenzen. Hier sind einige Bereiche, in denen KI eingesetzt werden kann, sowie deren potenzielle Vorzüge und Begrenzungen:
Bereiche, in denen KI in der Personalwirtschaft Nutzen generieren kann:
Rekrutierung und Bewerbermanagement:
- Vorteile: KI kann bei der Analyse von Bewerbungen und Lebensläufen helfen, um die am besten geeigneten Kandidaten für eine Position zu identifizieren. Sie kann auch automatisierte Vorstellungsgespräche und Auswahltests durchführen.
- Grenzen: KI kann unbewusste Vorurteile aus den Trainingsdaten übernehmen und verstärken. Außerdem können bestimmte menschliche Qualitäten, wie Soft Skills und emotionale Intelligenz, schwer zu bewerten sein.
Talentmanagement und Mitarbeiterentwicklung:
- Vorteile: KI kann individuelle Lernpfade für Mitarbeiter erstellen, um ihre Fähigkeiten zu entwickeln. Sie kann auch helfen, interne Talente zu identifizieren und für höhere Positionen zu fördern.
- Grenzen: Menschliche Aspekte wie Motivation, zwischenmenschliche Beziehungen und individuelle Präferenzen können schwer von KI erfasst werden.
Personalverwaltung und Mitarbeiterengagement:
- Vorteile: KI kann bei der Automatisierung von administrativen Aufgaben wie Zeiterfassung und Urlaubsanträgen helfen. Sie kann auch Daten analysieren, um Trends im Mitarbeiterengagement zu erkennen.
- Grenzen: KI kann nicht immer die emotionalen Bedürfnisse und individuellen Herausforderungen der Mitarbeiter erfassen.
Predictive Analytics für Mitarbeiterverhalten:
- Vorteile: KI kann anhand von Daten vergangener Mitarbeiteraktivitäten Vorhersagen über zukünftige Abwanderungen treffen und Unternehmen so bei der Mitarbeiterbindung unterstützen.
- Grenzen: Predictive Analytics sind keine Garantie und können bei komplexen menschlichen Entscheidungen ungenau sein.
Grenzen und Herausforderungen von KI in der Personalwirtschaft:
Bias und Fairness: KI-Modelle können Vorurteile aus den Trainingsdaten übernehmen und diese bei Personalentscheidungen verstärken, was zu Diskriminierung führen kann.
Menschliche Komplexität: Menschliche Verhaltensweisen, Emotionen und soziale Interaktionen sind komplex und schwer zu quantifizieren, was die Fähigkeit von KI zur umfassenden Beurteilung beeinträchtigen kann.
Datenschutz und Ethik: Die Verwendung von persönlichen Daten zur Bewertung von Mitarbeitern wirft ethische Fragen auf und erfordert strenge Datenschutzmaßnahmen.
Mangelnde Empathie: KI kann keine menschliche Empathie und zwischenmenschliche Beziehungen ersetzen, die in der Personalwirtschaft von großer Bedeutung sind.
Schnelle Veränderungen: Die Technologie entwickelt sich rasch weiter, was bedeutet, dass KI-Systeme möglicherweise regelmäßig angepasst und aktualisiert werden müssen, um relevant zu bleiben.
Vertrauensfrage: Mitarbeiter und Manager könnten zögern, KI-Entscheidungen in sensiblen Personalangelegenheiten zu akzeptieren, wenn die Funktionsweise der KI nicht klar ist.
Insgesamt kann KI in der Personalwirtschaft erheblichen Nutzen bringen, aber es ist wichtig, sie als Unterstützungsinstrument zu betrachten, das die menschliche Urteilsfähigkeit ergänzt. Die Kombination von menschlichem Fachwissen und KI-Technologie kann dazu beitragen, effektive HR-Strategien zu entwickeln und umzusetzen.
Also selbst die KI sieht den Faktor Mensch wichtig genug, um Ihn zu berücksichtigen, und Qualitäten - die evtl. erfolgsentscheidend sind - als schwer bewertbar.
Lassen Sie uns bei all dem, was jetzt schon technisch machbar und künftig noch kommen wird, den Menschen nicht abhängen. Kann die Evolution des arbeitenden Menschen, also der Mitarbeitenden in Ihrem Unternehmen, mit der technischen Evolution schritthalten?
Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Unternehmen auf diesem Weg zu begleiten und das volle Potenzial der Digitalisierung, unter Berücksichtigung Ihrer Unternehmenskultur und Ihren Rahmenbedingungen auszuschöpfen.
Nutzen Sie unsere Erfahrung im Bereich der strategischen Entwicklung des Personalwesens.